Die Alphornbläser Baden-Württemberg

Auf Initiative der in Baden-Württemberg aktiven Alphornbläser wurde 2008 die Vereinigung "Alphornbläser Baden-Württemberg" gegründet. Die musikalische und ideelle Unterstützung der Alphornbläser erfolgt durch die beiden Landesverbände Blasmusikverband Baden-Württemberg e.V. (BVBW) und Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB). Beide Verbände unterstützen in Form einer kooperativen Zusammenarbeit, insbesondere auch im Bereich der musikalischen Aus- und Weiterbildung die Alphornbläser und bieten entsprechende abgestimmte Angebote in ihren eigenen Musikakademien in Plochingen und Staufen an.

Wir über uns

Der Verband der Alphornbläser Baden-Württemberg wird getragen von zwei Verbänden: dem Bund Deutscher Blasmusikverbände e. V. (BDB) und dem Blasmusikverband Baden-Württemberg e. V. (BVBW). Ziel ist es, der Alphornmusik einen eigenen Stellenwert im Rahmen des Blasmusikwesens zu geben. Auch wenn der Verband in Baden-Württemberg angesiedelt ist, so freuen wir uns über Mitglieder aus ganz Deutschland wie auch aus dem benachbarten Ausland. Dadurch gelingt es uns, die Vielfalt der Alphornmusik ideal abzubilden. Aus diesem Grund freuen wir uns auch auf und über den Austausch mit vorhandenen und neu entstehenden Alphorn-Organisationen. 

Das Alphorn in Baden-Württemberg

Bereits im Jahr 1975 spielten die beiden Tuttlinger Josef Harder und Rolf Martin zusammen das Alphorn. Ebenfalls zur selben Zeit hatte es den beiden Nusplinger Musikanten Walter Klaiber und Karl Horn das Alphorn angetan und sie waren ebenso von den sonoren Tönen dieses langen Instrumentes fasziniert. Ein Jahr zuvor besuchten die beiden einen Alphornvortrag in Beuron und ließen sich von den Ausführungen so sehr begeistern, dass sie sich entschlossen, je ein solches Blasinstrument zu erwerben.

Zu dieser Zeit hielt das Alphorn Einzug in der Region „Obere Donau“. Es kamen dann in den Folgejahren an unterschiedlichen Orten und bei vielfältigen Anlässen immer wieder Auftritte von Alphornbläsern zu Stande. Durch diese Zusammenkünfte entstand sehr bald die Idee, in Baden-Württemberg ein Alphorntreffen zu organisieren. Dies hatte man am 2. Oktober 1977 in die Tat umgesetzt und führte das Treffen in Welzheim durch. Es erwies sich als gute und richtige Entscheidung, eine solche Zusammenkunft von Alphornbläsern zu veranstalten, obwohl es im Vorfeld noch als großes Wagnis angesehen wurde. Der Anfang zu den Baden-Württembergischen Alphornbläsertreffen war gemacht. Die musikalischen Darbietungen mit dem langen Holzinstrument erwiesen sich immer mehr als Anziehungspunkte nah und fern, oftmals in Verbindung mit Festen der Musikvereine in den Gemeinden und bei kirchlichen Anlässen.

„Die Alphornbläser sind eine kleine Zunft im Lande“, so titelte die Schwäbische Zeitung 1982, als sich mehrere Alphornbläsergruppen in Biberach zu einem Treffen einfanden. Das „Rißtaler Alphornduo“ hatte zu dieser Zusammenkunft eingeladen und wurde durch die anwesende, große Publikumsschar in ihren Erwartungen noch übertroffen. Die Festgäste folgten aufmerksam den getragenen Alphorntönen mit ihrem einzigartigen Grundklang, der in besonderer Weise fasziniert.

Durch immer öfters stattfindende Auftritte von Alphornbläsergruppen bei Heimatfesten der Albvereine sprach man sich unter den mitwirkenden Musikanten dafür aus, künftig jedes Jahr ein Alphornbläsertreffen zu organisieren. Nach und nach fanden diese jährlichen Zusammenkünfte in immer größerem Umkreis von Baar und Heuberg statt. Zudem besuchte man nun auch Alphorntreffen in Vorarlberg, in der Schweiz und im nahen Elsass in Frankreich. Dadurch vergrößerte sich stetig die Anzahl von Alphornbläsern; neue Kontakte wurden geknüpft, Freundschaften entstanden und das Instrument der klangvollen Töne bewirkte mehr und mehr an Aufmerksamkeit und Interesse.

Das erste Schwarzwälder Alphornbläsertreffen fand 1988 in Schweighausen statt. Am Sonntag, 21. August ertönten früh morgens die Alphörner rund um den Ort. Auch der Gottesdienst wurde durch den Klang von Alphörnern mitgestaltet. Ebenfalls in diesem Jahr lud der Europa Park in Rust zu einem internationalen Alphorntreffen ein. Dank des sehr positiven Zuspruchs der Parkbesucher wurde diese Attraktion in den Folgejahren wiederholt und von zahlreichen Alphornbläsern besucht.

Durch die vielen Auftritte und Veranstaltungen mit und rund um das lange Holzinstrument Alphorn, wurde das Interesse von Musik begeisterten Personen immer mehr gestärkt, das Aufmerksamkeit erregende „Naturhorn“ spielen zu lernen. Vermutlich hatten die Hüter von Nutztieren erstmals ein Hirtenhorn als Kommunikationsmittel und auch zur Beruhigung ihrer Herden eingesetzt. Nachweislich gibt es das Alphorn, meist aus Fichtenholz gefertigt, seit dem 16. Jahrhundert und kam zu heutigem Aussehen und Erscheinungsbild um die Jahre 1880.

Das jetzt schon traditionelle Bläsertreffen auf dem Feldberg war zum ersten Mal im Jahr 2003 organisiert worden. Zu sehen und zu hören waren 70 Alphörner, nebeneinander zur Gesamtchordarbietung gruppiert.
Jahre später (2008) wurde die Vereinigung „Alphornbläser Baden-Württemberg“ gegründet.

Dank der vielen Alphornbegeisterten Personen in der beschriebenen Zeitspanne, die hier nicht namentlich genannt sind und das Alphornspiel voranbrachten, konnten die ABW (Alphornbläser Baden-Württemberg) entstehen und sind bis heute bestrebt, das Spielen auf dem Naturtoninstrument mit seinen wohlklingenden, wohltuend sonoren Tönen weiter zu entwickeln.

Mein recht herzlicher Dank gilt Walter Klaiber (Bärataler Alphornbläser) und Anton Schuler (Junginger Alphornbläser), die mir bei meiner Recherche Einblick in ihre umfangreichen Aufzeichnungen gewährten.

Stefan Studerus
Medienreferent der ABW

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Leitbild

Das Alphorn und die Musik auf diesem Instrument stehen im Mittelpunkt. Die Vielfalt durch verschiedene Stile der Alphornmusik, die Heterogenität des Alters der Mitglieder und die regionale Verortung finden bei uns eine musikalisch-organisierte Heimat.  

Das Alphorn bietet eine zusätzliche Klangfarbe für Bläser-Ensemble und Orchester, und es bietet sich auch für Jugendliche als Instrument an. Gemeinsam mit den Musikschulen in Baden-Württemberg streben wir daher an, das Alphorn stärker in das Ausbildungsangebot aufzunehmen und damit auch junge Menschen für dieses Naturinstrument zu begeistern. Durch seine nicht temperierte Stimmung wirkt das Alphorn und seine Musik auch – unabhängig von der konkreten musikalischen Stilrichtung – gesundheitsfördernd, denn die Klänge und Klangwellen haben auf Körper von Mensch und Tier eine positive Auswirkung.

Für Solisten und Ensembles bieten wir in den Verbänden BDB und BVBW regelmäßig Einstiegs- wie Aufbauweiterbildungen an, um uns gemeinsam weiterzuentwickeln. Und neben der Musik sind wir auch Ort des Zusammenkommens und gegenseitigen Austauschs.

Wortmarke

Das Alphorn: Ein besonderes, ungewöhnliches und aufmerksamkeitserregendes Instrument. Lange, wohlklingende und ansprechende Töne. Das alles wird in der Wortmarke dargestellt durch die Wiederholung von Vokalen. 

Das Design stammt aus der Feder von Andreas Uebele. Gemeinsam mit seinem Büro für „Visuelle Kommunikation“ verantwortet er die neu gestaltete visuelle Identität des Blasmusikverbands Baden-Württemberg.  Das gesamte Design ist als Baukasten konzipiert: Jede Wortmarke ist individuell und doch ist die Zugehörigkeit zur Dachmarke zu erkennen. 

Was verbinden viele Menschen automatisch mit dem Alphorn? 

Lange gutturale und wohlklingende Töne.

Wie lange gibt es die Alphornmusik bereits in Baden-Württemberg? 

In Baden-Württemberg hat es eine über 40-jährige Tradition, das zeigt allein die Zahl der Baden-Württembergischen Alphornbläsertreffen, wir sind hier inzwischen bei nahezu 45, jedes Jahr an einem anderen Ort.

Wie entwickelt sich das Alphorn und seine Musik in den vergangenen Jahrzehnten?

Immer mehr fanden und finden den Weg zu diesem Instrument, ob aus dem Blasmusikwesen oder als Neu- und Quereinsteiger – das Alphorn ist immer öfter zu hören.

Wie lässt sich das nun in einer Wortmarke darstellen?

Lange Töne, eine lange Tradition, immer mehr Alphorn-Musizierende – das alles wird in der Wortmarke dargestellt durch die Wiederholung von Vokalen. Natürlich sieht das auf den ersten Blick ungewöhnlich aus.

Aber ungewöhnlich, aufmerksamkeitserregend – das ist auch die Alphornmusik.